Angesichts Hunderttausender Menschen, die in Europa Schutz suchen, ringen Politik und Gesellschaft um eine tragfähige Neuorientierung der Flüchtlingspolitik zwischen humanitärer Verpflichtung und ökonomischer Herausforderung. Deutschlands neue Rolle als Land der Zuflucht und des Exils wird dabei nicht nur durch aktuelle migrationspolitische Aspekte bestimmt, sondern in besonderer Weise auch durch die Verantwortung, die sich aus der Geschichte von Verfolgung und Vertreibung von Millionen Menschen aus politischen und rassischen Gründen während des Nationalsozialismus ergibt.
Die Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung widmet sich in Hamburg seit vielen Jahren der Aufarbeitung des historischen Exils. Mit Blick auf die aktuellen politischen Fragen hat sie die Hamburger Zivilgesellschaft und staatliche Stellen eingeladen, in einem gemeinsamen Bündnis zwei große Themen inhaltlich zu verknüpfen: die heutigen Herausforderungen der Schutzgewährung für Menschen, die hier Zuflucht suchen, und die Erfahrungen von Deutschen, die ihr Heimatland unter den Nationalsozialisten verlassen mussten und ins Exil gingen.
Die Initiative der Weichmann-Stiftung zur Ausrichtung der Tage des Exils, für die die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller die Schirmherrschaft übernommen hat, hat eine große Resonanz erzeugt: Über 20 Hamburger Kultureinrichtungen, Universitätsinstitute und öffentliche Einrichtungen planen mehr als 30 Veranstaltungen rund um die Themen Flucht, Vertreibung und Exil: Ausstellungen, Podiumsgespräche, Lesungen, Filme, Konzerte, Stadtführungen, Theateraufführungen, Workshops und Vorträge. Auch unsere Veranstaltung am 26. Mai – "Jerusalem wird verkauft" – ist Teil dieser Veranstaltungsreihe.
Das Programm finden Sie hier: http://www.tagedesexils.de/.