Als ein Mitglied seiner Gemeinde ermordet wird, ist Rabbi Klein bestürzt. Dann bittet ihn die Polizei um Übersetzung einiger hebräischer E-Mails des Toten. Heimlich beginnt Klein zu ermitteln – ein unbeirrter Wahrheitssucher, dessen Mut den Leser unweigerlich mitfiebern lässt.
„Wir sind dankbar, wenn Sie uns unterstützen“, sagt Frau Bänziger. „Aber bitte eröffnen Sie nicht Ihr eigenes Polizeibüro.“ Da hat die Kommissarin bereits gemerkt, dass es mit Rabbi Klein nicht einfach wird. Denn noch vor wenigen Tagen saß Daniel Berger bei Kleins zu Hause in der Laubhütte - jetzt ist er tot. Berger war ein beliebter Lehrer, der Mord versetzt die jüdischen Gemeinden Zürichs in helle Aufregung, und da muss Klein einfach tätig werden. Als er die Rede zur Trauerfeier vorbereitet und über den Brudermord Kains und die Prüfung Hiobs nachdenkt, beginnt er zu ahnen, dass er wichtigen Tathinweisen auf der Spur ist. Um sie zu entschlüsseln, muss er mehr über die Vorgeschichte Bergers in Erfahrung bringen. – Der zweifelnde Rabbi ist ein sympathisch unperfekter und menschlicher Detektiv, den am Ende nur die Klugheit seiner Ehefrau rettet.
Alfred Bodenheimer, geboren 1965 in Basel, studierte Germanistik und Geschichte und promovierte über Else Lasker-Schüler. Er betrieb Talmudstudien in Israel und den USA und wurde 2003 Professor für Jüdische Literatur- und Religionsgeschichte an der Universität Basel. Kains Opfer ist sein erster Roman.
Gastgeber ist Michael Heimann.
Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Harbourfront Literaturfestival.
Wir danken der Hamburger Kulturbehörde für die freundliche Unterstützung.