Die Mörder lachen während des Tötens, sie lächeln und grinsen oftmals noch auf der Anklagebank. Der Kulturtheoretiker Klaus Theweleit, „einer der eigenständigsten und unangepassten Intellektuellen, die wir haben” (Frank Hertweck, Deutschlandfunk), analysiert dieses Täterlachen, das Triumphgefühl bei Massenmördern und Terroristen und entwirft ein provokantes Psychogramm der Tötungslust.
In seinem international bis heute wegweisenden Buch Männerphantasien lieferte er erstmals eine Beschreibung des gewalttätigen faschistischen Mannes und seines innerlich fragmentierten, äußerlich aber gepanzerten Körpers.Auf diese bahnbrechende Theorie greift er nun zurück, um die Akteure der brutalen Mordtaten zu beleuchten, mit denen uns die Gegenwart täglich konfrontiert: den Norweger Anders Breivik, der 67 Jugendliche erschießt, die Killer des „Islamischen Staats“, die grausame Köpfungen im Internet ausstellen, fanatisierte Attentäter, die die Karikaturisten von „Charlie Hebdo“ hinrichten sowie die Kunden eines koscheren Supermarkts in Paris.
Klaus Theweleit, Jahrgang 1942, studierte Germanistik,Anglistik und Musikwissenschaften und war bis 2008 Professor für Kunst und Theorie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Er ist Autor u.a von. Männerphantasien (1977/78), Buch der Könige (1988/94), Objektwahl (All you need is love...) (1990) und Der Pocahontas-Komplex (1999). Klaus Theweleit lebt seit 1966 in Freiburg.
Gastgeber ist Klaus Loebell.