Luise Straus-Ernst ist bekannt als erste Frau des Malers Max Ernst und Muse der Dadaisten und Surrealisten. 1893 als Tochter einer jüdischen Fabrikantenfamilie in Köln geboren, war sie jedoch viel mehr: die erste promovierte Kunsthistorikerin ihrer Generation, Verfasserin von Kurzgeschichten, Romanen und Rundfunkautorin der ersten Stunde. Eine prominente Journalistin der Weimarer Republik, deren Themenspektrum über Kunst und Theater bis hin zu Kriminalfällen reichte. In ihrem Künstlerkreis verkehrten Paul Klee, Lionel Feininger, André Breton, Paul Eluard und Tristan Tzara. Ihre Ehe mit Max Ernst hielt nur wenige Jahre. 1933 floh sie allein vor dem Nazi-Regime nach Frankreich. Ein im letzten Moment eintreffendes Ausreisevisum für das »Ehepaar Ernst« wurde von Max Ernst mit der Begründung zurückgewiesen, dass sie seit 16 Jahren geschieden seien. 1944 wurde sie mit einem der letzten Konvois, die nach Osten rollten, deportiert. Sie starb mit 51 Jahren in Auschwitz. Eva Weissweiler hat Leben und Werk dieser faszinierenden Frau neu entdeckt und wird mit Christian Bau über ihr Buch sprechen.
Eva Weissweiler, geboren 1951, ist Musikwissenschaftlerin, Germanistin und Orientalistin. Nach Standardwerken über Clara Schumann,Tussy Marx, Friedelind Wagner und die Familie Freud verfasste sie die erste wissenschaftlich recherchierte Biografie über Luise Straus-Ernst.
Christian Bau, geboren 1942, ist Produzent, Kameramann und Filmemacher. 2011 dreht er einen Film über den Sohn von Max Ernst und Luise Straus, Jimmy Ernst: Zwiebelfische, Jimmy Ernst. Glückstadt - NewYork. Er wird am 26. Februar um 11 Uhr in einer Matinée im ABATON gezeigt.
Gastgeberin ist Marion Kollbach.