Siegfried Kracauer, geboren 1889 in Frankfurt am Main, gestorben 1966 in New York, war in seinem Leben vieles: Architekt und Schriftsteller, Redakteurder Frankfurter Zeitung und gefragte Person des Weimarer Kulturbetriebes, Teil des philosophischen Quartetts mit Adorno, Benjamin und Bloch, Jude und politischer Linker. Von 1933 bis 1941 war er auf der Flucht, zuerst nach Paris, um dann über Marseille und Lissabon nach New York zu gelangen. Dort mischte er in der psychologischen Kriegsführung mit, betätigte sich aber auch als Filmschriftsteller, als Sozialwissenschaftler und zuletzt als das, was er immer war: ein philosophischer Autor.
Jörg Später hat sich auf die Spuren dieses facettenreichen Lebens begeben und die erste große Biographie über diesen außergewöhnlichen Mann geschrieben. Er beleuchtet die Orte und Milieus, lässt uns an den Freundschaften teilhaben und bringt die Werke zum Sprechen.
Jörg Später, geboren 1966, studierte Politikwissenschaft, Islamwissenschaft und Neuere und Neueste Geschichte. Der promovierte Historiker ist Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Freiburg.
Das Gespräch führt Martin Bauer. Nach einem Studium der Philosophie, Religions- und Literaturwissenschaft war er in verschiedenen Verlagen tätig. Inzwischen ist er Geschäftsführer der „Hamburger Edition“ und leitet die Redaktion des „Mittelweg 36“ und des Portals „Soziopolis“.
Gastgeber ist Michael Heimann.
Kooperationsveranstaltung mit dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden und dem Hamburger Institut für Sozialforschung.