Die in Hamburg geborene Künstlerin Eva Hesse (1936-1970) gilt als Ikone der amerikanischen Kunst der 60er Jahre. Mit ihren Skulpturen aus vorgefundenen Industriematerialien, später Latex und Fiberglas, hinterließ sie ein wegweisendes Werk. Ihre Arbeiten befinden sich heute in den großen Museen der Welt.
1938 musste sie als Zweijährige mit ihrer Schwester Helen mit einem Kindertransport ohne ihre Eltern ihre Heimatstadt verlassen. 1939 konnte die Familie gemeinsam nach New York emigrieren. Dort wurde Hesse Meisterschülerin von Josef Albers. Ihre erste Einzelausstellung als Objektkünstlerin, mit der ihr der künstlerische Durchbruch gelang, hatte sie 1968 in New York. Ein halbes Jahr später wurde ein Hirntumor bei ihr diagnostiziert, an dem sie 1970 mit nur 34 Jahren starb.
Die Lesung findet anlässlich der lange erwarteten Publikation ihrer Tagebücher von 1955-1970 statt (Hauser & Wirth Publishers/Yale University). Sie sind eine aufschlussreiche Quelle, um ihrer Künstlerpersönlichkeit und dem Geheimnis ihrer Kunst näher zu kommen. Sie kreisen um ihre Ängste, ihre kreative Energie, die schwierige Beziehung zu ihrem Vater sowie zu ihrem Ehemann, dem Künstler Tom Doyle.
Die in New York und Tel Aviv aufgewachsene Schauspielerin und Sopranistin Ruth Rosenfeld leiht Eva Hesse an dem Abend ihre Stimme. Die Kunsthistorikerin Dr. Petra Roettig führt in den Abend ein.
Gastgeberin ist Marion Kollbach.
Kooperationsveranstaltung mit der Galerie Hauser & Wirth.