Ende des 19. Jahrhunderts veränderte ein deutsch-jüdischer Emigrant in den USA die Welt: Mit Emil Berliners Erfindung des Grammophons und der Schallplatte hatte das Zeitalter der Massenunterhaltung ihr erstes globales Medium gefunden. 100 Jahre lang waren Schellack und Vinyl die Tonträger der populären Kultur. Auf ihnen verdichteten sich die Utopien und Katastrophen, Illusionen und Hoffnungen des 20. Jahrhunderts.
Auch die jüdische Kultur hat auf Schallplatten ihren Ausdruck gefunden: Von der Verwandlung synagogaler Musik in bürgerlichen Kunstgenuss bis zur Neuerfindung jüdischer Folkmusic, von der Karriere jiddischer Theaterlieder auf dem Broadway bis zur Rebellion des Punk.
Hanno Loewys Geschichte der Schallplatte erzählt von jüdischen Erfindern, Musikern, Komponisten, Musikproduzenten und Songwritern von den ersten Grammophonen und Schellackplatten bis zur Auflösung des Mediums im World Wide Web.
Gastgeberin ist Barbara Guggenheim.
Hanno Loewy, geboren 1961 in Frankfurt a. M., ist Filmwissenschaftler, Ausstellungsmacher und Publizist. Er war Gründungsdirektor des Fritz Bauer Instituts in Frankfurt (1995-2000) und ist seit 2004 Direktor des Jüdischen Museums Hohenems. Zahlreiche Publikationen über Filmgeschichte und Fotografie, zur jüdischen Kulturgeschichte, zur Wirkungsgeschichte des Holocaust – zuletzt jukebox. jewkbox!.