»Amsterdam: was für eine schöne, unverwechselbare Stadt! Sie wurde zur Zuflucht, sie lässt uns arbeiten«, schwärmte Klaus Mann von einer seiner ersten Stationen im Exil. Und sie war mehr als ein temporärer Wohnort: Ab 1933 wurde der Querido Verlag zur publizistischen Heimat für viele aus Deutschland geflohene Autoren, von Joseph Roth bis Irmgard Keun, Lion Feuchtwanger und Arnold Zweig. Über Europa verstreut, fanden sie in Amsterdam ihr geistiges Zentrum. Trotzdem: »Das Exil war eine Hölle«, schreibt Hermann Kesten.
Der niederländisch-jüdische Verleger Emanuel Querido wurde von den Nazis ermordet, sein deutscher Partner Fritz H. Landshoff hat überlebt, ebenso wie die Bücher – nicht zuletzt dank Landshoffs unermüdlichem Engagement. Bettina Baltschev erzählt, flanierend durch das heutige Amsterdam, anschaulich vom Leben und Werk der Exilschriftsteller und ihrer Verleger.
Gastgeberin ist Jasmin Sohnemann.
Bettina Baltschev, geboren 1973 in Berlin, studierte Kulturwissenschaften, Journalistik und Philosophie in Leipzig und Groningen. Sie ist Autorin und Redakteurin beim Hörfunk der ARD und pendelt zwischen ihrem Wohnort Leipzig und ihrer zweiten Heimat Amsterdam.