Als die amerikanische Jüdin Tal Recanati 2009 in Berlin an einer Führung mit dem Titel „Das jüdische Berlin“ teilnahm, überraschte sie die wachsende jüdische Gemeinde in Berlin und weckte ihr Interesse an der Frage, wie sich das Verhältnis zwischen Juden und Deutschen seit dem Holocaust gestaltete. Zurück in New York diskutierte sie ihre Eindrücke mit ihrer langjährigen, nicht-jüdischen deutschen Freundin und Filmemacherin Janina Quint. Der daraus entstandene Dokumentarfilm wird seit einem Jahr äußerst erfolgreich in jüdischen Gemeinden, Programmkinos sowie auf Filmfestivals von Jerusalem bis Los Angeles, von Washington bis London gezeigt.
Recanati und Quint erforschen die sehr nuancierte und komplizierte Annäherung ebenso wie die tiefe Verstrickung dieser wechselvollen Beziehung. Thematisiert werden u. a. deutsche Schuld, Holocaust-Müdigkeit und Antisemitismus. Juden und nicht-jüdische Deutsche öffnen sich und setzen sich auseinander. Interviews mit Historikern wie Fritz Stern, Museumsdirektoren und Sozialwissenschaftlern beleuchten den Hintergrund.
Der Film (76 min.) ist in englischer und deutscher Sprache. Ein Diskussionsschwerpunkt des anschließenden Gesprächs sind die Erfahrungen der Regisseurin mit ihrem Film in den USA, Kanada und Israel.
„Ein erstaunlich intelligenter und wichtiger Film über ein Thema, das noch viel komplizierter ist [...] als viele Deutsche es sich eingestehen. Jeder Germanistikstudent und jeder deutsche Student sollte sich den Film ansehen. Und alle anderen sollten es auch tun..“
Daniel Kehlmann, Bestsellerautor („Die Vermessung der Welt“)
Janina Quint, geb. in Hamburg, ist Filmemacherin und Produzentin. Sie ist Co-Direktorin des italienischen Filmfestivals Senza Frontiere/Ohne Grenzen. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in NewYork.
Gastgeberin ist Marion Kollbach.
Kooperationsveranstaltung mit der Jüdischen Gemeinde Hamburg