Mit der Zeitschrift Jalta wurde 2017 ein Forum eröffnet, in dem jüdische und nicht-jüdische Stimmen zu Wort kommen. Die Autor*innen stellen mehrheitsgesellschaftliche Deutungsmuster und Erwartungen an die jüdische Community in Frage, reflektieren die Diversität der Post-Migrationsgesellschaft und zeigen Möglichkeiten der Allianzbildung auf.
Die zweite Ausgabe mit dem Themenschwerpunkt Desintegration versammelt wissenschaftliche, essayistische, künstlerische und literarische Beiträge. Unter dem Begriff „Desintegration“ fassen die Herausgeber*innen unterschiedliche künstlerisch- ästhetische Strategien zusammen, die tradierte Repräsentationen jüdischer Positionen unterlaufen und transformieren. In dieser Hinsicht meint Desintegration Haltungen, die eine Differenz zur eingespielten jüdischen Opferrolle erzeugen und den Blick weiten für die Vielfalt neuer künstlerischer und gesellschaftlicher Perspektiven sowie für vorhandene marginalisierte Narrative, die diese Opferrolle aushöhlen – etwa Rache, Wut, Ironie, Selbstermächtigung.
Der Diskussionsabend mit den Herausgeber*innen Micha Brumlik, Max Czollek und Anna Schapiro wird moderiert von Sebastian Schirrmeister (Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur).
Gastgeberin ist Sarah Steidl.
Der Abend wurde aufgezeichnet und kann hier nachgeschaut werden.
Kooperationsveranstaltung mit der Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur.