Über eine Viertelmillion osteuropäische Juden, die meisten aus Polen, strandeten in den Nachkriegsjahren in Westdeutschland. Der neue Antisemitismus hatte sie aus ihren Heimatländern vertrieben. Ausgerechnet in Deutschland begaben sie sich unter die Obhut der westlichen Siegermächte. Sie kamen als „Displaced Persons” in sogenannten DP-Camps unter. Deutschland sollte nur Transit sein, auf dem Weg nach Palästina oder in die USA. Doch es dauerte, und deshalb entfaltete sich in den Camps für einige Zeit das altvertraute Schtetl-Leben Osteuropas. Für die Deutschen blieben die jüdischen Flüchtlinge Fremde, sie begegneten ihnen zumeist mit Missgunst und Ablehnung. Das Buch zeichnet die politischen Linien dieser heute weitgehend vergessenen Epoche nach, erklärt sie aber auch anhand der Schilderung von vielen Einzelschicksalen.
Hans-Peter Föhrding studierte Pädagogik, Psychologie und Soziologie und arbeitete mehrere Jahre in der Erwachsenenbildung, bevor er als Journalist in leitenden Stellungen u. a. bei der Leipziger Volkszeitung, der Mitteldeutschen Zeitung und der Jüdischen Allgemeine tätig war. Als freier Journalist widmet sich Föhrding gesellschaftlichen Themen.
Heinz Verfürth studierte Politikwissenschaften, Neuere Geschichte und Soziologie. Er war Redakteur u. a. bei Spiegel und Handelsblatt, Chefreporter beim Kölner Stadt-Anzeiger, später dort Leiter des Politikressorts, Chefredakteur der Mitteldeutschen Zeitung. Heute arbeitet er als freier Journalist und Autor in Berlin.
Gastgeber ist Michael Heimann.