Weshalb leben junge Juden in Deutschland? Ist es Berlin? Sind es die Geschichten der Großeltern? Was zieht sie ausgerechnet in dieses Land? Und warum nicht ausgerechnet Deutschland? Juden scheinen begründen zu müssen, weshalb sie in Deutschland leben. Aber vor wem? Vor den Deutschen? Vor den Eltern? Vor sich selbst? Die Jüdinnen und Juden, denen man in diesem Buch begegnet, sind hier, um vielem zu widersprechen, worin sich die deutsche Gesellschaft mit ihren jüdischen Mitbürgern in den vergangenen Jahrzehnten einigermaßen eingerichtet hatte. Sie wollen Juden in Deutschland sein und nicht jüdische Deutsche. Sie suchen nicht die Nähe zur Mehrheit, sondern zu anderen Minderheiten. Sie alle sind oder waren Studierende des ELES, des deutsch-jüdischen Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks, das vor zehn Jahren gegründet wurde. Das verbindet sie. Ihre Texte sind biographisch-literarisch erzählend, polemisch herausfordernd, soziologisch unterrichtend über die Vielfältigkeit von gerade mal 150.000 Juden in Deutschland.
Viola Roggenkamp, geboren 1948 in Hamburg, ist Schriftstellerin und Publizistin, ihr Roman Familienleben wurde zum Bestseller. Sie schreibt Essays für das politische Magazin Cicero.
Jonas Fegert, geboren 1990 in Berlin, ist Politikwissenschaftler und war Referent für Ehemaligen- und Öffentlichkeitsarbeit beim ELES. Er ist Mitgründer von Studentim Berlin und koordinierte für die New York University das Projekt NYU Bronfman Global.
Gastgeberin ist Barbara Guggenheim.