Die Diskussion um den inzwischen erfolgten Abriss des Deutschlandhauses (1928/29) am Gänsemarkt von Dr. Fritz Block und Ernst Hochfeld hat den Beitrag jüdischer Architekten der 1920er Jahre zur Moderne im Hamburger Stadtbild wieder bewusster gemacht. Neben diesem Büro waren damals auch Hans und Oskar Gerson (Ballinhaus/Meßberghof), Felix Ascher und Robert Friedmann (Tempelsynagoge), Semmy und Bernd Engel (Sophieneck), Gustav Oelsner (Haus der Jugend) sowie der am Chilehaus beteiligte Bauingenieur Willy Weltsch erfolgreich in der Hansestadt und Altona tätig. Nach 1933 mussten sie vor nationalsozialistischer Verfolgung ins Exil fliehen. Wo und wie erinnert Hamburg heute an ihr gebautes Vermächtnis?
Roland Jaeger ist Kunst- und Architekturhistoriker in Hamburg und Berlin. Er hat vielfältig zur Architekturgeschichte der 1920er Jahre und zum deutschsprachigen Exil 1933–1945 in den USA publiziert. 1996 erschien seine Monografie über Dr. Block und Hochfeld, die Architekten des Deutschlandhauses. Zuletzt hat er ein Konzept zur künftigen Erinnerung an dieses Gebäude und dessen Architekten im neuen Deutschlandhaus erarbeitet.
Gastgeber ist Andreas Heller