Als jüdischer Kontingentflüchtling wanderte Lena Gorelik im Alter von 11 Jahren mit ihren Eltern, ihrer Großmutter und ihrem Bruder von St. Petersburg nach
Deutschland aus. In ihrem autobiografisch geprägten Roman „Wer wir sind“ erzählt sie was dies für sie bedeutet. Was sie zurücklassen muss sind ihre geliebte Hündin und fast alles, was sie mit Djeduschka, Opa, verbindet – letztlich ihre Kindheit und ihre vertraute Welt. Angekommen in Deutschland merkt die Elfjährige, dass sie jetzt eine andere und „die Fremde“ ist. Ein Kind im selbstgeschneiderten Parka, das die Wörter so komisch ausspricht, dass andere lachen. Die stolze Großmutter, die einst einen Betrieb leitete, ist hier nur noch eine alte Frau ohne Sprache. Die Diplome der Eltern zählen nichts mehr. Das zunächst so fremde Deutsch wird dem Mädchen helfen – beim Erwachsenwerden und bei der Eroberung des erhofften neuen Lebens.
Ein autobiographischer Roman, der zeigt, dass sich die Identität gerade im Zwiespalt zwischen Stolz und Scham, Eigensinn und Anpassung, Fremdsein und einem Zustand des Dazwischen entwickelt. Aber auch ein Roman, der mit der Verwendung russischer Wörter und Redewendungen wie auch kyrillischer Buchstaben über die Bedeutung von Sprache reflektiert.
Gastgeber ist Michael Heimann.
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Bitte bringen Sie einen entsprechenden Geimpften- oder Genesenen-Nachweis sowie einen tagesaktuellen Test zur Veranstaltung mit.