Queer Jewish Futures? Es formen sich neue Möglichkeiten jüdischer Selbstbestimmung in Deutschland. Jüdische Diaspora vereint ihre Kräfte. Der deutsche Blick wird konfrontiert, in Frage gestellt. Eine neue Generation, die aus sich selbst und den vorangegangenen Generationen Kraft gewinnt, laut wird für jüdische Zukunft und Ermächtigung. Ein jüdischer Blick, gefüllt mit einer Polyphonie von queeren, postmigrantischen und feministischen Stimmen, tritt ins Rampenlicht und stellt seine Forderungen. Erinnerungskultur bekommt ein neues Gesicht. Und queere Jüd*innen wie Debora Antmann und Tamara Loewenstein sind hungrig nach mehr.
In ihrem Gespräch werden sie Fragen zu ihren queeren, jüdischen Erfahrungen in Deutschland und den USA aufgreifen. Indem sie sich zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bewegen, werden Antmann und Loewenstein die Überschneidungen zwischen Queerness und Jüdischsein, Assimilation und De-Assimilation, Diaspora und Heimat sowie Integration und Widerstand besprechen. Obwohl sie auf zwei verschiedenen Kontinenten aufgewachsen sind, eint sie die Sehnsucht nach - und die Entschlossenheit zu jüdischer Solidarität und Zusammenarbeit im deutschen Kontext. Gemeinsam überlegen sie, wie die Gegenwart zu einer expansiven und radikal neuen jüdischen Zukunft in Deutschland führen kann.
Text: Tamara Loewenstein und Debora Antmann
Debora Antmann ist Online-Kolumnistin, politische Bildnerin, freie Autorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Jüdischen Museum Berlin, Aktivistin, wütende Jüdin, semi-aktive Körperkünstlerin und verhinderte Superheldin. Sie arbeitet zu jüdischer-lesbischer Widerstands- und Intersektionalitätsgeschichte, jüdischen Selbstbestimmungs- und Communityprozessen und inszeniert in verschiedenen Formaten jüdisch-queere Interventionen zur visuellen Selbstbestimmung. Seit 2020 leitet sie den jüdischen FLinta Austausch- und Empowerment-Raum "Tsuris&Tseschmetter“.
Tamara Loewenstein ist Kuratorin und Kulturpädagogin aus San Francisco, die in Hamburg wohnt. In ihrer Arbeit verwebt sie Geschichte, Identität und politischen Aktivismus mit einem Schwerpunkt auf Trauma und Erinnerung. Sie unterrichtet über Holocaust-Erinnerungskultur aus einer kritischen und
zukunftsorientierten Perspektive. Löwensteins aktuelles Projekt „Die nächsten 1700 Jahre: Queer Jewish Futures“ wirft unterschiedliche jüdische Blicke auf die Lebensrealität von Jüd*innen in Deutschland die durch Dialoge, jüdische Selbstbestimmung, Futurismus und Empowerment in den Mittelpunkt stellen.
Die Veranstaltung wird in englischer und deutscher Sprache stattfinden.
Gastgeberin ist Aline Philippen.
Eine Anmeldung über diese Webseite oder unter der Mailanschrift info@salonamgrindel.de ist unbedingt erforderlich. Bitte beachten Sie zudem die Pflicht des Tragens einer medizinischen Maske.