Wir leben in einer Welt, in der visuelles Erzählen die Oberhand über das verbale gewonnen hat. In ihrem Buch setzt sich die Autorin Katja Petrowskaja mit den subjektiven Erfahrungen der Wahrnehmung ganz unterschiedlicher Bilder auseinander, analysiert präzise den Prozess, wie sie auf uns wirken und wie das eigene Gedächtnis durch sie immer wieder neu geprägt wird.
Dmitrij Leltschuk, als Dokumentarfotograf, hat dagegen die Motivation, die Realität so festzuhalten, dass die Bilder zu Dokumenten, zu visuellen Beweisen unserer Zeit werden. Hat er nun den Anspruch, dass die Botschaften, die er in seinen Werken versteckt, vom Betrachter richtig interpretiert werden? Gibt es solche Botschaften in Dokumentarfotos überhaupt?
Diese unterschiedlichen Perspektiven werden das Thema des Abends sein.
Katja Petrowskaja ist 1970 in Kiew geboren und lebt seit 1999 in Berlin. Sie studierte in Tartu und Moskau Literaturwissenschaft und schreibt als Journalistin für deutsche- und russischsprachige Medien. Mit ihrem erfolgreichen Debüt Vielleicht Esther (2014) war sie bereits 2014 zu Gast im Jüdischen Salon.
Dmitrij Leltschuk ist 1975 in Minsk geboren. Bevor er nach Deutschland kam, arbeitete er dort als Journalist. Ab 2002 studierte er audiovisuelle Medien in Hamburg und ist seit 2007 freischaffender Fotograf für u.A. mare, GEO, SPIEGEL, Hinz&Kunzt, Die Zeit und Stern.
Gastgeberin ist Maria Peker, 1981 geboren in Moskau. Sie lebt seit dem Beginn der 2000-er Jahre in Deutschland.