Eine Kooperation des Jüdischen Salon am Grindel mit der Jüdischen Gemeinde in Hamburg.
Für Richard C. Schneider, langjähriger Korrespondent in Israel und profunder Kenner der dortigen Verhältnisse, ist Israel ein spannendes Land und vor allem auch ein Land, in dem man etwas lernen kann, was in der deutschen Gesellschaft kaum vorhanden ist: die Fähigkeit Ambivalenzen auszuhalten. Zu begreifen, dass sowohl das eine als auch dessen Gegenteil „wahr“ sein oder zumindest nebeneinander existieren kann. In der deutschen Diskussion um Israel tauchen immer wieder Fragen auf über die heftig gestritten wird. Obwohl Kenntnisse über die historische und gegenwärtige politische Situation in Israel oft nur oberflächlich vorhanden sind, meint man die Lage genau beurteilen zu können. Einige wollen sogar nur Recht behalten oder ihre Vorurteile bestätigt sehen. Um dem etwas entgegen zu setzen, behandelt Richard Schneider in seinem Buch fünf entscheidende Fragen, deren differenzierte Beantwortung für das Verständnis des Staates Israel und seiner Komplexität und Vielschichtigkeit von entscheidender Bedeutung ist.
Ist Israel eine Demokratie? Ist Israel ein Apartheidstaat? Ist Kritik an Israel antisemitisch? Ist Israel ein fundamentalistischer Staat? Gehört Palästina den Palästinensern?
Auch eine neue Bewertung in der Diskussion dieser Fragen angesichts der aktuellen Auseinandersetzungen um die von der Regierung Netanjahu geplante Justizreform und die dadurch ausgelöste zivile Protestbewegung, wird Thema des Abends sein.
Richard C. Schneider wurde als Sohn ungarischer Schoa-Überlebender in München geboren. Er ist einem breiten Publikum als Chefkorrespondent des ARD Studio in Tel Aviv in den Jahren 2006-2015 bekannt geworden. Für seine Dokumentationen und Reportagen wurde er vielfach u.a. mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Als Autor hat er neben mehreren Büchern auch regelmäßig Artikel u.a. in „DER ZEIT“ und der Süddeutschen Zeitung publiziert. Richard C. Schneider lebt in Tel-Aviv.
Gastgeber ist Michael Heimann.