Lou heißt eigentlich Ljudmilla und fragt sich, ob ihre Tochter Rosa eine jüdische Identität braucht. Schließlich sind sie und ihr Mann Sergej eine jüdische Familie. Aber was heißt schon jüdisch? Und was heißt Familie?
Zu Hause in Berlin, bei einem Treffen der postsowjetischen Verwandtschaft in einem heruntergekommenen Ferienresort auf Gran Canaria und zuletzt bei einer spontanen Reise nach Israel sucht Lou nach Antworten. Schonungslos, aber feinfühlig und dabei immer unterhaltsam erzählt Olga Grjasnowa in ihrem neuen Roman vom Muttersein, dem Wunsch nach Zugehörigkeit und den langen Schatten der Vergangenheit.
Olga Grjasnowa wurde in Baku, Aserbaidschan geboren und kam mit elf Jahren nach Deutschland. Nach ihrem gefeierten Debüt Der Russe ist einer, der Birken liebt (2012) schrieb sie drei weitere Romane sowie den Essay Die Macht der Mehrsprachigkeit (2021). Ihre Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt, für Radio und die Bühne adaptiert und verfilmt. Olga Grjasnowa lebt als Professorin an der Universität für angewandte Kunst in Wien.
Gastgeber ist Sebastian Schirrmeister